Dies hier ist ein kleiner Abriss meines eigenen Weges. Es ist weder richtig noch falsch. Es ist einfach ein Stück Weg. Vielleicht fühlst du dich ja davon angesprochen und entdeckst Parallelen. Oder auch nicht. Letztendlich müssen wir alle unseren eigenen Weg gehen.

 

In den letzten Jahren habe ich einen starken Transformationsprozess erfahren, der 2014 mit meinem Aufenthalt in Sizilien begann.

Durch die Begegnung mit bestimmten Menschen und speziellen Situationen  wurde ich quasi dazu gezwungen, mich radikal mit "mir selbst" zu konfrontieren. Und das war teilweise unerträglich, da es keine Ausweich-Möglichkeiten zu geben schien oder anderweitige Ablenkungsmanöver einfach nicht "griffen".  Ich musste da durch, wobei das Wo-genau-durch und die Aussicht auf Das-danach in keinster Weise zu erkennen waren. Und die (spirituelle) Suche, wonach auch immer, begann. Viele Jahre Rückzug und Innenschau folgten.

 

Mittlerweile habe ich für mich erkannt, dass ich auf die eine oder andere Weise eigentlich immer nur mir selbst oder bewussten bzw. (noch) unbewussten Anteilen meiner selbst im Außen begegne. Dies wird mir bei genauem Hinsehen und -spüren immer offensichtlicher. Alles, vor allem das, was so schön "triggert" hat mehr mit mir selbst zu tun, als ich anfänglich annahm. 

 

2020 erfuhr ich den Beginn einer intensiven Kundalini-Aktivierung, die meinen gesamten Körper & meinen Alltag vollkommen "durchbrannten" und entgleisen ließen. 

Schutzmechanismen und Konditionierungen werden immer mehr entlarvt und "müssen" langsam aber sicher abtreten, um zunehmend den Platz für Erkennen & Wahrhaftigkeit zu räumen. In gewisser Weise muss der (konditionierte) Verstand, unsere Kontrollinstanz, immer öfter kapitulieren, und das ist das Allerschwierigste & Schmerzhafteste, da wir normalerweise so sehr mit ihm identifiziert sind & oft glauben, unsere Gedanken entsprechen einer absoluten Wahrheit. Und, ich meine hier nicht das Denken an sich, aber jene Gedanken und Handlungen, die sich ständig wiederholen und wie Autopilot ablaufen, und uns in unseren Mustern gefangen halten.

 

Sicherheiten & konditionierte Handlungsmuster, auf die ich mein Leben lang baute, funktionieren immer weniger und mein Weg scheint mehr und mehr ins Nichts zu laufen oder anders: eher zu geschehen und sich zu offenbaren.

Oftmals kann ich nicht verstehen, warum die Intuition dies oder das initiiert. Jedoch ist es beim Folgen genau das, was mich dann auf unbekannte Pfade und oftmals auch zu kleinen Wundern und bizarren, auf jeden Fall zu neuen Begebenheiten führt, zu denen mich mein normales Verstandes-Denken niemals hätte hinbringen können. 

 

Anfänglich scheint das Loslassen von diesem "alten Zustand" harte Arbeit zu sein, eine sehr ernstzunehmende leidvolle Angelegenheit mit vielen Widerständen und wahnsinnig viel Analyse (jedenfalls bei mir) bis sich irgendwann der Schleier etwas öffnet, und sich plötzlich immer ein Stück mehr dahinter blicken und fühlen lässt.

Irgendwann kam bei mir ein Punkt, an dem die innere "Arbeit" und das aktive Hinterfragen und die Suche nach Sinn, nach sich selbst, nach der Lebensaufgabe etc. immer weniger wird. Und dieser Platz wird dann mehr und mehr von (Selbst) -Akzeptanz und -Hingabe eingenommen.

Und hier beginnt das Leben tatsächlich sich wie "von selbst" zu entfalten und mehr und mehr aus dem jetzigen Moment heraus zu entstehen. 

 

Und ich kann für mich sagen, dass es sich vielleicht jetzt zum ersten Mal so anfühlt, wie als würde ich so richtig  in dieses pralle, verkörperte, wunderbare Mensch-Sein hineinfallen. Und eigentlich gleicht dieser ganze Prozess an sich eher einem Fallen ins Leere und fühlt sich ab und an auch wie Sterben an. Deswegen fühlt es sich teilweise sehr haltlos und voller Angst an, da nicht zu "begreifen" ist, was da plötzlich durch und mit einem selbst geschieht und ich "mir selbst zuschaue, wie ich "bin" und agiere. Manchmal auch echt 'ne harte Nummer.

 

Und natürlich geht es mal vorwärts, und auch wieder mehrere Schritte rückwärts, Widerstände, alte Muster, unbewusste, teilweise riesengroße Schatten und unliebsame Gefühle tauchen auf - manchmal schlimmer als je zuvor (Oh mein Gott - bin "ich" das?!) und es fühlt sich grauenhaft an - um auch all dies zu integrieren, durchleuchten und annehmen zu können.  

Manchmal passiert scheinbar gar nichts, bis man wieder tief fällt, und dann mehr und mehr in etwas hineinfällt, wo immer mehr etwas in einem selbst aufblitzt, dass sich wie tiefer Frieden und Liebe anfühlt. Es geschieht einfach. 

Hintergrundbild: Bild aus der Schulzeit